Corona: Wie die Pandemie das Vertrauen in Medien verändert hat

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Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche Leben tiefgreifend beeinflusst. Neben gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen wirkte sich Corona auch auf das Vertrauen der Menschen in Medien und Institutionen aus. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich die Pandemie auf das Medienvertrauen auswirkte und welche Entwicklungen heute erkennbar sind.

Corona als Wendepunkt für das Medienvertrauen

Corona war für viele Menschen eine Zeit großer Unsicherheit. Gerade die Berichterstattung über das neuartige Virus und die getroffenen Maßnahmen standen dabei häufig im Zentrum kritischer Diskussionen. Insbesondere in Ostdeutschland war die Skepsis gegenüber Medien und öffentlichen Institutionen schon vor der Pandemie größer. Während Corona kam es, laut einer Studie des WDR, dort zu einem Bruch im Vertrauen, der auch nach dem Ende der meisten Maßnahmen spürbar bleibt.

Jörg Schönenborn, Programmdirektor beim WDR, erklärt, dass die Pandemie für viele im Osten Deutschlands das Medienvertrauen beschädigte. "Da gab es einen Bruch, da waren viele Menschen enttäuscht," sagt Schönenborn im Interview mit MDR. Dieses Misstrauen ist vor allem bei Themen rund um Corona, Impfung und die politischen Maßnahmen zu beobachten.

Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland

Die aktuelle Forschung zeigt klare Unterschiede im Medienvertrauen zwischen den Regionen. Laut Umfrage vertrauen in Westdeutschland 58 Prozent der Einwohner dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, während es im Osten nur 41 Prozent sind. Im Westen halten die meisten die Informationen für glaubwürdig, doch die Skepsis im Osten wuchs während Corona stark an.

Diese Ergebnisse spiegeln sich auch im politischen Umfeld wider. Menschen, die eher zur AfD oder zu neuen Parteien wie BSW tendieren, neigen zu größerer Skepsis gegenüber Medien. Sie vermuten häufiger eine fehlende Unabhängigkeit oder staatliche Steuerung der Berichterstattung. Besonders während der Corona-Krise äußerten viele Menschen Kritik an der angeblichen Einseitigkeit der Berichterstattung.

Weitere Hintergründe zur Entwicklung des Medienvertrauens bietet die aktuelle Tagesschau-Analyse, die betont: Das Vertrauen wächst wieder, vor allem in Krisenzeiten gewinnen traditionelle Medien an Bedeutung.

Gesellschaftliche Folgen der Corona-Spaltung

Die Auswirkungen von Corona auf das gesellschaftliche Vertrauen sind weitreichend. Es entstand eine größere Polarisierung, wie zahlreiche Studien zeigen. In Debatten rund um Impfung, Maßnahmen und Grundrechte wurden Gräben sichtbar, die sich bis heute auf das Verhältnis zu den Medien auswirken. Projekte wie das Forschungsprojekt der TU Chemnitz oder verschiedene Untersuchungsausschüsse beschäftigen sich weiter mit diesen Entwicklungen. Mehr dazu liest du bei MDR.

Umgang mit neuen und alten Medien nach Corona

Spannend bleibt die Frage, wie die Gesellschaft künftig Medien konsumiert. Junge Menschen setzen weiterhin oft auf soziale Medien, bewerten deren Glaubwürdigkeit aber ebenfalls kritisch. Tageszeitungen und öffentlich-rechtliche Sender behalten deshalb eine entscheidende Rolle – vor allem in Phasen von Krisen wie der Corona-Pandemie.

Fazit: Lehren aus der Corona-Pandemie

Corona hat das Verhältnis vieler Menschen zu den Medien nachhaltig verändert. Besonders in Ostdeutschland bleibt die Skepsis hoch. Trotzdem wächst insgesamt das Vertrauen wieder – gerade in kritischen Zeiten suchen viele gezielt nach glaubwürdigen Informationen.

Wer sich mit Fragen zur Vertrauenswürdigkeit der Medien nach Corona beschäftigen möchte, findet umfangreiche Analysen etwa im Tagesschau-Artikel zur Glaubwürdigkeit der Medien sowie im Überblick der MDR-Redaktion zu den Folgen von Corona. Für die Demokratie bleibt ein unabhängiger, glaubwürdiger Journalismus die wichtigste Informationsquelle – nicht nur in Krisenzeiten wie während Corona.

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